Son Jong Ho Classic Taekwondo Club Toblach

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Taekwondo


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Taekwondo Der Anfang des Weges
In Asien, sagt man, sind die Kampfsporttechniken nahezu so alt wie die Länder selbst.

Um die Anfänge des Taekwondo zu finden, müssen wir sehr weit in die Vergangenheit zurückblicken. Einige Experten schätzen die Entstehung des Taekwondo auf rund fünftausend Jahre. Doch dies ist nicht zu beweisen. Sicher aber ist, dass der Kampfsport in Korea über zweitausend Jahre alt ist und dass die Entwicklung der alten Selbstverteidigungsarten in Korea eng mit konfuzianischem und buddhistischem Gedankengut verbunden ist. Blicken wir zurück und suchen wir nach den Wurzeln, nach dem Anfang des Weges.

Altchosun - die Wiege des Kampfsportes
In der südlichen Mandschurei (dem heutigen Nordkorea) hat man zwei Königsgräber entdeckt, die aus der Zeit der drei Königreiche stammen und dem Reich Koguryo (37 v. Chr. - 668 n. Chr.) zugeordnet werden: das Muyong-Chong und das Kakjo-Chong. An den Wänden und Decken dieser beiden Gräber fand man erstmals Wandmalereien, die die Lebensart der Einwohner von Koguryo beschrieben, ähnlich den Fresken europäischer Gebäude. Auf diesen Gemälden sind auch zwei miteinander kämpfende Männer zu sehen. Der Kampfstil, so scheint es, hieß "Soo Bak", denn diese beiden Worte sind immer wieder im Zusammenhang mit den Zeichnungen zu finden.

"Soo Bak", diese Kampfsportart kannte bereits Handtechniken, bestand aber vor allem aus Fußtechniken, Diese Funde gelten heute als Beweis für die frühe Existenz des Taekwondo, wie wir es heute kennen, in Korea.

Der sechste König von Koguryo, König Taejo, veranstaltete sogar schon Turniere, auf denen neben Bogenschießen, Schwertkämpfen und Eistauchen auch die bekanntesten Kampfsportarten und ihre besten Kämpfer vorgestellt wurden. Der beste Kämpfer wurde zum "Sun Bae" benannt. Darunter verstand man einen Weisen mit übernatürlichen Kräften. Der "Sun Bae", manchmal auch "Sun In" genannt, wurde von König Taejo jeweils zum Meister und Lehrer seiner Truppen ernannt. Nach heutigen Maßstäben war er sozusagen Verteidigungsminister.

Auf den Kampfsportveranstaltungen wurde damals auch erstmals eine besondere Technik vorgestellt, das "Taek Gyeon", die älteste Form des heutigen Taekwondo. Unter "Taek Gyeon" verstand man aber nicht nur eine körperliche, sondern vor allem auch eine geistige Schulung im Sinne des Zen.

Der Hwa Rang Do
Im kleineren Königreich Silla erkannte König Jin Heung den besonderen Wert dieser Ausbildung. Er lebte in der ständigen Bedrohung des übermächtigen Reiches Koguryo. Daher gründete er den "Hwa Rang Do", eine Vereinigung von jungen und talentierten Leuten des Landes, der nur die Mitglieder der angesehensten Familien angehören durften. Sie verfeinerten das "Taek Gyeon" und übten diese Kunst, um zu geistiger und körperlicher Vollendung zu gelangen. Nach diesem "Hwa Rang Do" ist heute, im klassischen Taekwondo, die achte Hyong benannt.

Infolge dieser Schulung im Kampf gelang es nicht nur, das Reich Koguryo, sondern auch das kleinere Reich Paeckje zu erobern und beide Länder zu einem Reich Groß-Silla zu vereinen. Um Aufstände zu vermeiden, wurden nun aber nicht, wie sonst üblich, die Besiegten durch die Eroberer unterdrückt. Das Königreich Silla hatte sich durch die vollendete Schulung im Sinne des "Taek Gyeon" so gefestigt, dass es die eroberten Länder nicht zu unterdrücken brauchte. Stattdessen verwirklichte es eine friedliche Vereinigung, die über mehr als ein Jahrtausend hielt. "Taek Gyeon" wurde nicht weiter gefördert und geriet schließlich fast ganz in Vergessenheit. Nur einige wenige alte Meister gaben die alte Kunst an interessierte Schüler weiter. Im Laufe der Zeit wurde dieses System, das immer noch hauptsächlich aus Fußtechniken bestand, durch ausgefeilte, höchst wirksame Handtechniken erweitert. In der Koryo-Dynastie (935 - 1392) zeigte man an den Festtagen des Mondkalenders auch wieder Kampfsport. Neben "Soo Bak" wurden daher das "Taek Gyeon" und andere Kampfsportarten wieder populärer.

Taekwondo
Während der japanischen Besatzung (1910 - 1945) durfte "Taek Gyeon" nicht geübt werden. Wer Kampfsport ausüben wollte, der konnte "Kong Su Do", das heutige Karate, lernen. Nur wenige Meister übten und lehrten "Taek Gyeon" heimlich weiter und retteten es so bis in unsere Zeit. Nach der Befreiung 1945 normalisierten sich die Verhältnisse, und "Taek Gyeon" -Techniken waren wieder gefragt. Die alte Kunst wurde der Breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht und erhielt auch einen neuen Namen: "Taekwondo". Der Weg des Fußes und der Hand.

"Tae" heißt mit dem Fuß stoßen, springen, zerschmettern, und "Kwon" bezeichnet hauptsächlich die Faust, aber auch das Schlagen und Zerstören mit der Hand. "Do" ist der geistige Gehalt.

Klassisches Taekwondo und Wettkampfsport
1965 trennten sich die Wege der Meister. Die einen propagierten das Taekwondo als Wettkampfsport mit Vollkontakt, die anderen blieben beim klassischen Stil. Zwischen dem so genannten alten "Taek Gyeon" und dem heutigen klassischen Taekwondo bestehen vermutlich keine grundlegenden Unterschiede. Sicher wurden jedoch die alten Ideen und Ideale überliefert und bis heute beibehalten. Dass es zwischen den klassischen Schulen dennoch einige Unterschiede gibt, liegt an der dem Taekwondo eigenen Philosophie. Die Aufgabe der Großmeister ist es nämlich, das System weiter zu entwickeln und die Techniken zu verfeinern.

Quelle: Son Jong Ho - Der Weg des Kreises


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